27. November 2019 Thema: Blog Von Sven Bortlisch
Gewerbeflächen, Gewerbeflächen, Gewerbeflächen – Seit Jahren betonen wir, dass es in unserer Stadt einen großen Bedarf dafür gibt. Natürlich fehlt es auch an Wohnflächen, aber das ist ein anderes Thema, das einen eigenen Beitrag verdient.
Glaubt man der Mülheimer Wirtschaftsförderung M&B (Mülheim & Business) – und es gibt wenig Grund, es nicht zu tun -, so werden regelmäßig Unternehmen, die sich auf Mülheimer Stadtgebiet ansiedeln wollen, abgewiesen, weil man ihnen kein geeignetes Grundstück zur Verfügung stellen kann. Das Fatale ist hier, dass es nicht nur für Unternehmensneugründungen oder auswärtige Firmen schwierig ist, geeignete Flächen zu finden, sondern auch bestehende Mülheimer Unternehmen massive Probleme haben, wenn sie sich vergrößern wollen. Wieso sollte ich einer Stadt treu bleiben, wenn ich keine Flächen für Expansionen bekommen kann? Nicht die hohe Gewerbesteuer ist also das Hindernis für unseren Wirtschaftsstandort.
Mülheim ist insgesamt eine sehr grüne Stadt mit hohem Waldanteil und das soll auch so bleiben. Umso wichtiger ist es, da, wo sich die Möglichkeit bietet, neue Gewerbebereiche auszuweisen. All zu oft hören wir im Rat und aus der Verwaltung allerdings, dass bestimmte Grundstücke aus verschiedensten Gründen nicht in Frage kommen. Oft sind es die breitnasige Fledermaus, tatsächliche oder gefühlte Frischluftschneisen oder einfach lärmempfindliche Nachbarn, die notwendige Entwicklungen verzögern oder gar blockieren. Man muss gerade in Bezug auf den letzten Punkt betonen, dass wir keine neuen Stahlwerke in die Stadt bringen wollen, sondern in der Regel Betriebe, die wenig Lärm und Dreck verursachen. Selbstredend darf gerade heutzutage auch der Blick vor der Umwelt nicht verschlossen werden, aber in Mülheim mangelt es, wie ein Blick auf den Stadtplan beweist, nicht an Grün- und Freiflächen.
Im Süden unser Stadt bietet sich die einmalige Gelegenheit, in einem größeren zusammenhängenden Bereich neues Gewerbe anzusiedeln: Auf dem Gelände des Flughafen Essen-Mülheim. Als SPD-Fraktion sehen wir keinen Widerspruch darin, den Flugbetrieb mit einer gedeckelten Anzahl von Flugbewegungen beizubehalten und gleichzeitig Grundstücke für neue Nutzer zu vermarkten. Nicht nur die WDL, die mit dem Luftschiff „Theo“ ein Mülheimer Wahrzeichen betreibt, könnte hiervon profitieren. Für große Unternehmen ist ein nahegelegener Flughafen ein wichtiger Grund bei Standortentscheidungen. Sie wollen, dass ihre Geschäftspartner schnell vor Ort sind und der Weg für ihre Mitarbeiter in die Welt nicht zu weit ist.
Mülheim hat als Wirtschaftsstandort große Chancen, man muss sie nur nutzen wollen!